9. Juli 2008

Gegen das Mäandern

Seit ungefähr zwei Tagen mäandert mir ständig das Wort "Mäandern" im Kopf herum, und zwar das Verb, nicht das gebeugte Substantiv.


"Mäandern" ist ein merkwürdiges Wort, und ehrlich gesagt geht es mir auf den Keks - nicht nur, weil es nicht mehr aus meinem Kopf heraus will, sondern weil es ein etwas verblasstes Wort ist. Vor einigen Jahren, so scheint es mir zumindest, wurde "mäandern" noch von forschen Sprachliebhabern voller berechtigtem Stolz verwendet; es war ein außergewöhnliches Wort, das einem zudem beinahe lautmalerisch seine Bedeutung entgegen mäanderte.


Heute hingegen wird dieses Wort viel zu oft und stellenweise missverständlich gebraucht. Und die Menschen, die es benutzen, sind eitel und gucken angestrengt beim Sprechen. Außerdem tragen sie Walkjacken und Crocs. Beeindrucken können sie mit dem Einsatz des Wortes "Mäandern" allenfalls noch ein paar abgehalfterte Möchtegern-Intellektuelle, die in Wirklichkeit Arte auch langweilig finden.

Mich jedenfalls nicht! Ich warte, bis das Wort wieder aus meinem Kopf verschwindet und durch ein neues ersetzt wird (wie lautet eigentlich das auf Wörter bezogene Pendant zu "Ohrwurm"?) - "Rübe" zum Beispiel. Denn dies ist schließlich, wie sich besonders aufmerksame Leser meines Blogs eventuell erinnern, mein Patenkind!

7. Juli 2008

Sprachlos

Sprachlos verneige ich mich heute vor den schönen Geschichten, die das Leben so schreibt.
Was gibt es da schon mehr zu sagen?

Höchstens noch dies: J'ai très très froid!