Lieber spanischer Gemüseexporteur,
sag mal, hältst Du uns eigentlich alle für bescheuert? Oder machst Du Dich einfach nur lustig über uns und klopfst Dir jetzt zusammen mit Deinen Gemüseexporteurskollegen laut lachend auf die Schenkel wegen der blöden Deutschen, denen Du wirklich weismachen wolltest, dass Deine
Gurken völlig okay waren, als sie Deine Gurkenschule verließen (*kicher*) - und dass sie sich (*prust*) erst mit EHEC angesteckt haben, als sie im Großmarkt auf den Boden gestürzt sind (*brüll*).
Ja klar, so muss es gewesen sein, Gemüseexporteur, genau so. Und irgendwie schmeckt heute der Rhein so süß... ich glaube, das liegt daran, dass da gestern jemand in Basel einen Zuckerwürfel reingeworfen hat.
Aber nix für ungut, Gemüseexporteur, dass die spanischen Gemüseexporte nicht mehr viel mit Gemüse zu tun haben, wissen wir ja spätestens seit "
We Feed the World". Und die Wurzel allen Übels, mein Lieber, das seid doch eigentlich auch gar nicht Ihr, sondern - und da haben wir's wieder - die Massentierhaltung. Oder wollt Ihr uns etwa auch weismachen, dass die genetische Optimierung des "Zuchtmaterials" (manche Ultra-Reaktionäre sagen auch "Tiere" dazu) gar nichts damit zu tun hat, dass sich - zunächst eigentlich völlig harmlose - Escherichia-Coli-Bakterien so verändert haben, dass sie einen derartigen Schaden anrichten?
Kein Fleisch mehr zu essen ist eine Wohltat. Dass man jetzt aber auch bei Gemüse vorsichtig sein muss, macht mir ernsthaft zu schaffen. Und dass es sogar eine Bio-Gurke war, die mit EHEC-Bakterien behaftet war, sorgt bei mir für allergrößte Verunsicherung.
Wo führt das alles noch hin?
fragt
Tinifeliz