Ja, richtig gelesen, dieser Bruder ist nicht nur ein sehr unzuverlässiger Blogger, sondern auch ein höchst erfolgreicher Autor schöner Bücher. Diese handeln oft im Medizinermillieu und sind äußerst spannend. Ich jedenfalls habe bislang jedes Manuskript durchgeflext wie nix und freue mich auf alles, was da noch kommen mag.
Da ich die südländische Tradition des engen Familienzusammenhalts immer schon groß geschrieben habe, fühle ich mich stets schwesterlich verpflichtet, groß die Werbetrommel zu rühren, wenn mein Bruder einmal wieder ein neues Oeuvre veröffentlicht. Meine Freunde und Kollegen sowie sämtliche näheren und entfernten Verwandten, kurz – jeder, der eine E-Mail-Adresse besitzt – kennen schon die halbjährlich erscheinenden Mails, die das jeweilige Buch so subtil und dezent anpreisen wie ein Hamburger Fischmarktbrüller seine Makrelen.
Und auch "unterjährig", wenn gerade mal keine Neuveröffentlichung ansteht, wird jedem, der mir in die Quere kommt und nur annähernd etwas mit Medizin zu tun hat, der Erwerb eines der brüderlichen Medizin-Thriller wärmstens ans Herz gelegt. Das letzte Opfer war ein sichtlich angetrunkener Krankenpfleger, der mir während des Karnevals mit einer enormen Afroperücke zu nächtlicher Stunde in der Bahn gegenüber saß. Mit letzter Kraft konnte ich noch den Namen meines Bruders auf einen Bierdeckel kritzeln und hoffe bis heute, dass ich diesen Jimi-Hendrix-Verschnitt zum Kauf überreden konnte.
Nun steht eine ganz besondere Premiere an: Erstmals wird der Bruder ein Werk veröffentlichen, das außerhalb des Krankenhauses spielt. Und zwar eine ziemlich verrückte Mischung aus Satire, Thriller und Science Fiction: Im Mai erscheint Superhertha. Ich garantiere allerhöchste Unterhaltung!!
Was ich meinem Bruder wohl allerdings niemals werde verzeihen können, ist die Tatsache, dass er mir völlig verschwiegen hat, dass er auf einer Lesung in Ostfriesland Pumuckl kennen gelernt hat. Ja nicht nur das, er saß mit Pumuckl gemeinsam auf einer Bühne und hat sich sogar mit ihm ablichten lassen (s.u.).
(v.l.n.r.: Brillenmann, Frau mit Lätzchen, Bruder, Pumuckl)
Und das, wo ich doch SO gern ein Autogramm gehabt hätte vom Idol meiner Kinderzeit. Menno!